Archive for Struktur

Bliain úr faoi shéan is faoi mhaise dhaoibh

Frohes Neues! Positiv gesehen: neues Jahr, neues Glück. Good-bye 2008, hello 2009!

Und das bedeutet erst mal: Festplatte entrümpeln. Es gibt ja Analogien zwischen Mensch und Maschine – und die geistige Festplatte ist so vollgemüllt, wie es mir der Computer bildlich vor Augen führt. Wo und wann hab ich was abgelegt? Was ist schon gelesen, was brauche ich nicht mehr?

Ich setze momentan sehr große Hoffnung in meine Fähigkeit, innerhalb der nächsten Woche alles zumindest soweit zu ordnen, dass ich einigermaßen klarer sehe, welche Reichweite meine bisherige Arbeit erlangt hat.

Denn am 10. Februar geht’s in Urlaub.

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Große Worte

Die Arbeit soll also 120 Seiten nicht überschreiben. Von unterschreiten steht da nichts. Einige sagen, in ihrer Prüfungsmeldebestätigung steht durchaus etwas zur Mindestlänge. 80 Seiten. Da greift das also Gewohnheitsrecht, die plus-minus-Regel, wenn man generell von 100 Seiten ausgeht.

Ähnlich meiner Punktlandung in der letzten Hausarbeit im März dieses Jahres (5003 Wörter – wo kurzfristig die mögliche Rauskürzung dreier Füllwörter in Betracht gezogen wurde), fixiere ich die 80 Seiten an. Auffüllen lässt sich immer.

Das schönste Statement zur Mindestlänge einer Abschlussarbeit hörte ich mal in einer Kleinstbibliothek:

„Alles Richtwerte. Wenn du es schaffst, Saussure auf fünfzehn Seiten zu widerlegen, möcht‘ ich den Prof sehen, der dich durchfallen lässt.“

Na dann.

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Der Rotz

Ich nenne es den Rotz. Das, was man so hinrotzen kann bei so einer Arbeit. Hintergrundinformation, Forschungsstand, vielleicht Geschichtliches, vielleicht Demographisches. Es ist einerseits der Rahmen, andererseits das dickere Ende des roten Fadens. Alles das, was sich unter „Grundlagen“ zusammenfassen lässt. Alles das, was im Grunde reine Fleissarbeit darstellt.

Bei einer Hausarbeit war das Schwierigste daran, dem Rotz nicht zu viel Platz einzuräumen. Bei 15-20 Seiten waren das 3-4 Seiten, höchstens. Ein Fünftel. Bei 80 Seiten Magisterarbeit wären ein Fünftel immerhin 16 Seiten. Hilfe! Sechszehn Seiten über die Uneinigkeit in der Forschung über den linguistischen Flickenteppich Irlands? Denn bei aller Zerstrittenheit über den sprachlichen Status Quo im 19. Jahrhundert scheint nur eins sicher zu sein: man weiss es nicht genau.

Eigentlich wirft der Rotz mehr Fragen auf, als er beantwortet.

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Aktivierung passiver Rezeption

Ein Teil des Problems bei der Erstellung meiner Präsentation mag sein, dass ich seit Wochen nur lese und Notizen mache. Das alles geschieht relativ passiv und frei von eigener Leistung. Natürlich macht man sich neben den Bemerkungen auch mentale Post-its auf einer virtuellen grossen Landkarte auf der alles zu einem passenden Bild zusammengeschustert werden sollte – aber es ist dann ein anderes, diese Verbindungen wiederzugeben.

Solange gelesen wird, scheint alles mehr oder weniger nachvollziehbar. Aber sobald die zeitliche und thematische Nähe zu einem Konzept verschwindet, verbleichen auch deren Verbindungsstränge auf der virtuellen Landkarte. Und ein entsprechender Versuch, drei Wochen Arbeit zusammenzufassen und strukturiert darzustellen, gestaltet sich so ungeahndet schwer.

Ist wie von Verteidigung auf Angriff schalten zu können.

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