Archive for Umgebungstemperatur

Der Schweinehund, der innere

Jeder kennt das: in Zeiten, in denen man sich auf Aufgaben konzentrieren will, die ein hohes Maß an Selbstdisziplin erfordern, ist die Wohnung blitzeblank, der Kühlschrank voll – und überhaupt findet man in solchen Phasen sehr leicht Gründe, etwas anderes zu tun. Das ist – aus eigener Erfahrung – häufig auch unabhängig davon, ob man im Grunde eigentlich gern an der Uniarbeit sitzt.

Ich schrieb in den vergangenen Tagen davon, dass ich auf meinen neuen Rechner warte, bevor ich so richtig mit der Arbeit beginnen kann, weil es sich so leicht einreden lässt, dass man den Rechner ungern inmitten einer wichtigen Arbeit wechselt. Das ist natürlich ausgemachter Blödsinn. Immerhin arbeite ich seit dem erneuten Crash meiner Festplatte bei sensiblen Daten auch und vor allen Dingen mit einer externen Festplatte. Also rechnerunabhängig. Und dennoch habe ich das Gefühl, dass ich mit meinem neuen Laptop ungleich motivierter sein werde. Zumindest rede ich mir das ein.

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ich keinerlei Ausreden mehr habe, wenn KIP endlich ankommt. (Wenn ich’s mir recht überlege… ich war schon laaaange nicht mehr beim Zahnarzt. Und wenn ich ganz tief in mich gehe, glaube ich auch an einen motivationsstiftenden Schub einer noch nicht gefundenen neuen Wohnung.)

Auweija.

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Warten auf KIP

Mein Rechner Bob, der mich einen Großteil meines Studiums begleitet hat, ist schwer erkrankt. Er macht’s einfach nicht mehr. Und bevor ich ihn schlicht als „Scheißteil“ beschreibe und er fortan gar nichts mehr macht, lass ich es lieber sein.

Aber mit so einer Krücke ist eine Magisterarbeit natürlich nicht zu schreiben. Bob fährt runter, wann er will, aber nicht wenn er soll. Ab und zu ist er so langsam, dass ich das Gefühl habe, er hat eine Rechenleistung wie der erste Taschenrechner. Okay, das haben viele von uns, aber 25 Minuten „Hochfahren“ ist höchst verdächtig. Am nächsten Tag ist er wieder in weniger als 60 Sekunden betriebsbereit. Der hat Launen, schlimm.

Und so werde ich ihn ersetzen, bzw. wurde er schon ersetzt. Nur angekommen ist der Neue noch nicht. Der hängt noch beim Lieferanten, oder beim Händler, der wird noch geprüft und aufgemotzt.

Aber ich bin schon total aufgeregt.

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Wiedereinstieg

Es ist mittlerweile der vierte, aber der erste wirklich ernsthafte Versuch, die Anstrebung akademischer Ehren neu in Angriff zu nehmen. Ich war krank. Ich persönlich finde das ausreichend, eine Pause zu erklären, die zweiwöchig angedacht, aber letztendlich ein Jahr und zwei Wochen dauerte. Sei’s drum.

Zur Auflockerung möge ich hier mit einem amüsanten Zitat aus dem ansonsten leider vor Fehlern und fehlerhaften Annahmen strotzenden Buch Mother Tongue von Bill Bryson beginnen. (Das Buch ist dennoch unterhaltsam, aber jedem Sprachwissenschaftlern dürften die Haare zu Berge stehen – und dabei kann ich nur über die hanebüchenen Anmerkungen zur deutschen Sprache kichern, wie wird’s da erst dem polyglotten Sprachtalent gehen?). Über Englisch, Walisisch und Irisch schreibt Bryson in seiner Einleitung folgendes:

In Welsh, the word for beer is cwrw – an impossible combination of letters for any English speaker. But Welsh spellings are as nothing compared with Irish Gaelic, a language in which spelling and pronunciation give the impression of having been devised by seperate committees, meeting in separate rooms, while implacably divided over some deep semantic issue. Try pronouncing geimhreadh, Gaelic for ‚winter‘, and you will probably come up with something like ‚gem-reed-uh‘. It is in fact ‚gyeeryee‘. Beaudhchais (‚thank you‘) is ‚bekkas‘ and Ó Séaghda (‚Oh-seeg-da‘) is simply ‚O’Shea‘. Against this, the Welsh pronunciation of cwrw – ‚koo-roo‘ – begins to look positively self-evident. (Bill Bryson. 1990. Mother Tongue. Penguin: p. 6-7)

Nun habe ich zugegebenermaßen limitierte Irishkenntnisse. So wie die Iren im 19. Jahrhundert ohne formale Unterrichtung Englisch lernten, lernte ich in einem lockeren Umfeld, dass „Danke“ auf Irish go raibh maith agat heisst (etwa ‚go re(f) ma-h-u-gat‘). Beaudhchais spuckt noch nicht mal mein Irishlexikon aus (der Fairness halber wohl aber a bhuí la ‚thank you‘ und buiochas la Dia ‚thank you to god‘). Nun weiss ich natürlich nicht, wie gut das Lexikon wirklich ist, noch, ob beaudhchais irgendeine wilde flektierte Form ist und schon gar nicht, ob meine Nörgelei hier lediglich Haarspalterei ist. An der der doch eher seltsamen Verwandtschaft zwischen irischer Othographie und Aussprache ändert es ja eher wenig. Im Prinzip hat Bill also recht.

In diesem Sinne, Fáilte ar ais, Welcome Back.

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Summer of Work

Irgendwie sehr, sehr ungünstig, seine Abschlussambitionen auf einen Sommer mit gerader Jahreszahl zu legen. Europameisterschaft und Olympia. Unpraktisch für einen bekennenden Fernsehsportler, der sich auch Sportschützen angucken kann [ja, diese Sportarten, die regelmäβig dafür sorgen, dass „wir“ im Medaillenspiegel nicht Seite an Seite mit Burundi und Osttimor rangieren].

Und so ist das Deutschlandspiel das Einzige an diesem Wochenende.

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Sendepause

Das gestern ging ja gar nicht. Ich schob es mal auf die Hitze, auf eine aufgeheizte Dachgeschosswohnung und die Abwesenheit einer steifen Brise. Kopfschmerzen, generelle Lustlosigkeit, Müdigkeit und die schon paranoide Angst vor dem lärmenden Nachbarn. Aber nach acht Tagen ununterbrochenem Lesen, Recherchieren, Sondieren war irgendwie auch mal so ein Tag drin.

Heute also frisch ans Werk. Ausgeschlafen (war ich gestern einfach zu erschlagen, oder hat sich der Nachbar ganz brav verhalten?), und noch ist die Sonne auf der anderen Hausseite. Jetzt wird die Zeit genutzt.

Für eine neue Woche 9-to-5.

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Kritzelkritzel!

…kritzelt doch bitte, bitte nicht in unserem Eigentum rum!

Unglaublich – was muss in Menschen vorgehen, die mit diversen Schreibgeräten in gemeinschaftlichem Eigentum aus Bibliotheken ihre Striche, Anmerkungen, Fragezeichen (wenn ihr’s nicht kapiert, selbst schuld!) und Ausrufezeichen platzieren? Ehrlich gesagt halte ich das für einen Ausdruck gröβter geistiger und sozialintellektueller Schwäche. Das ist wie Schwarzfahren. Asozial.

Und davon hab ich im Moment gaaaanz viel aufm Tisch liegen.

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Umgebungstemperatur

Ihr kennt das, oder? Zu stressigen Projektarbeitstagen (Hausarbeit, Prüfungen usw.) sieht die Wohnung wie geleckt aus, die Wäsche ist gewaschen und – man will’s oft nicht glauben – die Fenster sind geputzt! Man erinnert sich plötzlich an längst vergessene Freunde, die man unbedingt mal anrufen wollte. Und beim Blogger seiner Wahl sind mit Sicherheit in den letzten anderthalb Stunden neue Beiträge erschienen. Man selbst haut den zweiten Beitrag an einem Tag in die Tasten.

Und trotzdem acht Stunden konzentriert gearbeitet.

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